Kundenorientierte Lademöglichkeiten: Das müssen Sie über EV-Charging wissen
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Kundenorientierte Lademöglichkeiten: Das müssen Sie über EV-Charging wissen

Die Elektromobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung und damit auch die Infrastruktur zum Laden von Elektrofahrzeugen in Deutschland. Eine entscheidende Komponente für den Erfolg der Elektromobilität ist die Verfügbarkeit von Ladesäulen unterwegs. Neben der einfachen Erreichbarkeit und ausreichenden Anzahl von Ladestationen spielt die Akzeptanz verschiedener Zahlungsarten ebenfalls eine wichtige Rolle aus Sicht der Kund:innen, die das Elektroauto laden wollen. In diesem Beitrag erklären wir, wie deren Bedürfnisse berücksichtigt werden können, um eine kundenorientierte Ladeinfrastruktur zu schaffen.

Elektromobilität bezieht sich auf die Nutzung von allen Fahrzeugen, die elektrisch betrieben werden. Dies umfasst verschiedene Fahrzeugtypen wie Elektroautos, Elektrobusse und Elektroflugzeuge. Elektromobilität ist ein Thema, welches intensiv diskutiert wird, wobei der Schwerpunkt natürlich auf Elektroautos liegt. Diese sollen dazu beitragen, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Die Nutzung von E-Autos in Deutschland spricht schon jetzt dafür, dass sich eine große Veränderung abzeichnet. 

Fakten auf einen Blick

EV-Charging steht für Elektrofahrzeug-Laden und bezeichnet  den Vorgang des Aufladens von Batterien in Elektrofahrzeugen. Da Elektrofahrzeuge ihre Energie aus Batterien beziehen, müssen sie regelmäßig aufgeladen werden, um ihre Reichweite aufrechtzuerhalten. EV-Charging bezieht sich auf die verschiedenen Methoden und Infrastrukturen, die für das Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen.

U.a. die Bundesregierung setzt sich aktiv für den Ausbau der Ladeinfrastruktur ein. Durch Förderprogramme und Anreize wird der Bau von Ladestationen gefördert, um die Elektromobilität voranzutreiben. Diese Bemühungen sind entscheidend, um die Ladeinfrastruktur in Deutschland auszubauen und die Elektromobilität für eine breitere Bevölkerung zugänglich zu machen.

 

Anzahl an E-Autos in Deutschland

Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt stieg der Bestand an reinen Elektrofahrzeugen, BEV für „Battery Electric Vehicle“, in Deutschland im Jahr 2022 erstmals auf über eine Million Fahrzeuge an. Im Jahr 2012 waren es nur etwa 4.500 Elektroautos in Deutschland. Dieses Wachstum allein ist ein wichtiger Indikator für die Relevanz der Lademöglichkeiten.

Neben reinen Batterieelektroautos sind auch Hybridfahrzeuge, die sowohl einen Elektromotor als auch einen Verbrennungsmotor haben, weit verbreitet. Eine spezielle Form sind die sogenannten Plug-in-Hybridautos, PHEV für "Plug-in Hybrid Electric Vehicle". Diese können über einen Stecker extern aufgeladen werden.

Die Zahl an E-Autos in Deutschland, variiert je nachdem wie man diese betrachtet. Je nach Definition werden Plug-in-Hybride und reine Elektrofahrzeuge (extern aufladbar) als Elektroautos zusammengefasst. Basierend auf dieser Definition wurde die Million an Elektroautos in Deutschland bereits im Juli 2021 erreicht. 

Ausbau der Lademöglichkeiten

Durch das regelmäßige Aufladen der Batterien können Elektroautos ihre Reichweite aufrechterhalten und eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen bieten. Es gibt verschiedene Methoden und Infrastrukturen, die für das EV-Charging zur Verfügung stehen. Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 sieben bis zehn Millionen Elektroautos und mindestens eine Million Ladepunkte zu erreichen. Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist von entscheidender Bedeutung, um die Reichweitenangst zu reduzieren und den Fahrenden die Sicherheit zu geben, dass sie ihr Elektrofahrzeug jederzeit aufladen können. Die Ladepunkte sollen sowohl an öffentlichen Plätzen als auch an privaten Standorten wie zu Hause, in Unternehmen oder an Parkplätzen zur Verfügung stehen.

Arten von EV-Charging

Sowohl die Ladezeit als auch die Leistung variieren je nach Ladestation und Fahrzeugmodell. Der Unterschied liegt zwischen AC-Ladestationen und DC-Ladestationen, die sich in der Stromübermittlung überscheiden.

Deswegen ist es wichtig, die Vor- und Nachteile der Lademethoden zu kennen. Die Wahl der Lademethode hängt letztendlich von den individuellen Bedürfnissen, der Wohnsituation und den Mobilitätsgewohnheiten ab.

AC Charging zum Laden zu Hause

AC-Charging, die Abkürzung für „Alternating Current“ für Wechselstrom, bezieht sich auf das Aufladen des Fahrzeugs mit Wechselstrom. Dabei wird elektrische Energie über eine Ladestation oder eine Steckdose mit Wechselstrom an die Batterie des Elektrofahrzeugs übertragen. Diese Möglichkeit ist üblich für die Haushaltsladung des Fahrzeugs.

Elektrofahrzeuge werden mit einem Ladegerät geliefert, das in eine herkömmliche Steckdose eingesteckt werden kann. Die Haushaltsladung kann über eine herkömmliche Steckdose zu Hause erfolgen, ist aber nur als Notladung gedacht. Diese Methode ist am langsamsten, da die Ladeleistung begrenzt ist. Eine Wallbox als Ladestation ermöglicht eine schnellere und sicherere Aufladung des Elektrofahrzeugs im Vergleich zur Verwendung einer herkömmlichen Haushaltssteckdose. 

Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox ist eine spezielle Ladestation für Elektrofahrzeuge, die in der Regel an der Wand eines Gebäudes, wie beispielsweise einer Garage oder einem Carport, installiert wird. Sie dient dazu, das Elektrofahrzeug sicher und effizient aufzuladen. Sie verfügt über integrierte Sicherheitsmechanismen wie Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutz) und Leitungsschutzschalter, um das Elektrofahrzeug und das Stromnetz vor Überlastung oder anderen potenziellen Problemen zu schützen. Dadurch wird eine sichere und zuverlässige Aufladung gewährleistet.

DC-Charging im öffentlichen Raum

Das DC-Charging, Abkürzung für „Direct Current“, erfolgt durch Gleichstrom und ist als Schnellladung bekannt. Diese Methode ermöglicht ein schnelleres Aufladen von Elektrofahrzeugen. Eine Ladung dieser Art erfordert spezielle Schnellladesäulen, die an spezifischen Standorten, wie Autobahnraststätten oder öffentlichen Ladestationen, zu finden sind.

Schnellladestationen können die Ladezeit erheblich verkürzen und es ermöglichen, die Batterie in etwa 30 Minuten bis zu 80 % aufzuladen. Schnellladestationen für Gleichstrom sind kostenintensiver und werden daher seltener für den Verkauf an Privathaushalte angeboten. 

 

Das ist beim Laden zu Hause zu beachten:

Weil das Laden eines Elektroautos an einer herkömmlichen Steckdose nur als Notlösung genutzt werden kann, ist eine Wallbox der einzige Weg, um das Fahrzeug regelmäßig zu Hause zu laden. Eine Steckdose würde der Belastung nicht auf Dauer standhalten, was zum großen Risiko werden kann. Wallboxen dagegen sind so konzipiert, dass sie Elektrofahrzeuge sicher und effizient laden können. Sie verfügen über verschiedene Ladeleistungen und Anschlüsse, um verschiedenen Fahrzeugmodellen und Ladeanforderungen gerecht zu werden.

Die Installation einer Wallbox erfordert in der Regel die Unterstützung eines Elektrikers, um sicherzustellen, dass sie den örtlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards entspricht. Es ist auch ratsam, vor der Installation einer Wallbox die Zustimmung von Vermietern oder Eigentümern einzuholen, insbesondere in Mietwohnungen oder Gemeinschaftseigentum.

Vorteile der Haushaltsladung

Eine Wallbox bietet in der Regel zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Sie verfügt über integrierte Schutzmechanismen wie Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutz) und Leitungsschutzschalter, die das Elektrofahrzeug und das Stromnetz vor Überlastung und anderen potenziellen Problemen schützen. Herkömmliche Steckdosen hingegen bieten diese spezifischen Schutzfunktionen normalerweise nicht.

Insgesamt bietet eine Wallbox eine effiziente, sichere und praktische Möglichkeit, Elektrofahrzeuge zuhause aufzuladen und den Ladevorgang zu optimieren. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Elektromobilität und ermöglicht eine bequeme Nutzung von Elektrofahrzeugen im Alltag.

 

Das ist beim Laden im öffentlichen Raum zu beachten:

Die öffentlichen Ladestationen müssen eine ausreichende Anzahl von Lademöglichkeiten bieten, um die Nachfrage zu decken. Dies umfasst sowohl normale Ladestationen mit mittlerer Ladeleistung als auch Schnellladestationen für eine schnellere Aufladung. Eine Vielzahl von beiden Lademöglichkeiten ermöglicht es den Nutzer:innen, ihre Elektrofahrzeuge je nach Bedarf aufzuladen

Der Zugang zu den öffentlichen Ladestationen ist ein wichtiges Kriterium neben der Quantität: Es sollten verschiedene Möglichkeiten geboten werden, um das Charging zu nutzen. Dazu zählen die Nutzung von Ladekarten, RFID-Karten, Apps oder kontaktlosen Zahlungssystemen.

Benutzerfreundlichkeit und Zahlungsmöglichkeiten

Es ist wichtig, dass die Nutzer:innen verschiedene Optionen haben, um den Ladevorgang zu starten und zu bezahlen. Dies erhöht die Benutzerfreundlichkeit und die Akzeptanz der Ladestationen. Die Abrechnung der Ladevorgänge sollte einfach und bequem sein. Dies kann über verschiedene kontaktlose Zahlungsmethoden wie Kreditkarten, mobile Apps, oder Ladekarten erfolgen.

Es ist wichtig, dass die Abrechnung zuverlässig und die Zahlungsprozesse reibungslos und intuitiv funktionieren, um den Nutzern ein positives Ladeerlebnis zu bieten. Außerdem sollten die Nutzer:innen vor dem Ladevorgang deutlich über die Kosten informiert werden, entweder über eine klare Preisliste oder über die Angabe der Kosten pro Kilowattstunde. Transparenz bei den Ladekosten ermöglicht den Nutzern eine bessere Planung und eine bewusste Entscheidung für das Laden an bestimmten Ladestationen.

Fazit

Es ist wichtig, eine kundenorientierte Ladeinfrastruktur zu schaffen, die den Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht wird. Dies umfasst nicht nur die Verfügbarkeit von Ladestationen, sondern auch die Akzeptanz verschiedener Zahlungsmöglichkeiten und eine transparente Preisgestaltung. Durch eine gut ausgebaute und benutzerfreundliche Ladeinfrastruktur kann die Elektromobilität weiter vorangetrieben und die Nutzung von Elektrofahrzeugen im Alltag erleichtert werden.

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